Mittwoch, 6. Juli 2011
Dem Leben einen Sinn geben
Versinkt man in einer tiefen Depression überkommen einen früher oder später die Gedanken an den Suizid.
Man erkennt keinen Sinn mehr in der eigenen Existenz, hat kein Ziel mehr vor Augen. Der Trieb, der uns das tun lässt was wir tun, erlischt.

Um dem Suizid zu entgehen gibt der Mensch sich selbst einen Sinn, ein Ziel. Ein Ziel, welches ihm die Gewissheit gibt nicht ohne Grund auf unserem blauen Planeten zu wandeln, zu atmen, zu leben.
Fast unmöglich ist es, ein Ziel zu finden, an welchem der Mensch sein ganzes Leben lang festhalten kann, weshalb man sich im Laufe des Lebens sowohl bewusst, wie auch unbewusst, eine Vielzahl an Zielen setzt.
Ist es in der Kindheit meist noch das Traumspielzeug, welches man sich schon seit Monaten wünscht oder schlicht und einfach die Actionfigur, die der Bruder zum Geburtstag geschenkt bekommen hat, sind es später Häuser, Jobs und natürlich, das andere Geschlecht.

Dies ist der Grund, warum der Mensch immer das begehrt, was er nicht haben kann. Selbst wenn es ihm noch so große Qualen bereitet, wie die verflossene Liebe ein glückliches Leben ohne den ehemaligen Partner weiterführt, so ist es doch gut, dass er sich eine erneute gemeinsame Zukunft mit ihm ersehnt.
Denn solange man diesen Trieb hat, Hass, Trauer, Schmerz oder auch Liebe, Geborgenheit und Glück fühlen kann, solange ist man menschlich.



Dienstag, 5. Juli 2011
Selbstwertgefühl
Die Instanz in unserem Geist, die maßgeblich bestimmt, ob wir Erfolg haben oder kläglich scheitern. Selbstwertgefühl.

Haben wir erstmal ein großes Selbstwertgefühl gelingt scheinbar alles wie von Geisterhand. Wir haben Erfolg in der Liebe, Erfolg im Beruf, Erfolg mit uns selbst.
Das ohnehin schon große Selbstwertgefühl steigt nur noch weiter. Wir erkennen nicht, wie die Luft in dieser Höhe immer kälter, immer dünner wird.
Irgendwann erreichen wir schliesslich den Punkt an dem uns die Kraft verlässt. Der Punkt an dem unsere Flügel erschlaffen. Der Flug ist beendet. Wir stürzen herab. Der weite Weg den wir in die Höhe gestiegen sind rast an uns vorbei.

Der Boden der Tatsachen kommt näher und näher,
das Selbstwertgefühl sinkt, die Depression beginnt und wir fallen in einen See voller Selbstmitleid.
Erstmal in diesem Sumpf versinkend verlieren wir das Interesse am Selbstwertgefühl. Die Erinnerung an unseren Höhenflug verschliesst sich hinter uns nicht zugänglichen Türen in unserem Geist.
Wir versinken immer tiefer, können nicht atmen, bis wir schliesslich nach Luft schnappen wollen und der zähe Morast unseres Selbstmitleids in unsere Lunge eindringt und uns erstickt.

Es kommt uns vor wie Stunden, Tage, Wochen doch dieser symbolische Tod ist nur von kurzer Dauer für die, die den Himmel erobern und darauf warten, dass wir uns wieder zu ihnen gesellen.

Plötzlich schlägt unser Herz wieder. Das Blut pulsiert durch unsere Adern und erfüllt unseren Körper mit Kraft. Wir öffnen unsere Augen und wie ein Phönix aus der Asche erheben wir uns schliesslich aus dieser schwarzen Einöde. Wir spannen unsere Flügel, erlernen erneut wie man fliegt und erheben uns wieder in luftige Höhen, bereit die Welt in ihrer Schönheit zu erkunden.

Die Achterbahnfahrt beginnt von vorn.



Montag, 4. Juli 2011
Der typische Mann
Gepeinigt von der Erkenntnis doch verletzlich zu sein sucht die Seele des typischen Mannes nach Balsam für das erniedrigte Selbstwertgefühl.
Wo anders als bei den Wesen, die ausgewählt wurden seiner Existenz einen Sinn zu geben.
Im Alltag durch chauvinistische Kommentare gedemütigt, die dem Manne in seinem Rudel oberflächlichen Stellenwert vermitteln, bilden sie letzten Endes doch den rettenden Hafen für das rastlose Geschlecht.

Plötzlich ist sie da. Die eine Unbekannte, von der man weiss, dass sie existiert aber nicht behaupten kann, sie zu kennen.
Der Anblick ihrer blutroten Mähne und ihren geschwärzten Augen erweckt sein Interesse.
Er landet auf diesem neuen, unentdeckten Kontinent ohne Pläne, ohne Ziele, lediglich getrieben von seiner Neugierde und errichtet eine Basis des Vertrauens zu der er nach kläglichen Erkundungsversuchen immer wieder zurückkehren kann, um sich auf einen erneuten Versuch vorzubereiten.

Angeheizt durch seinen animalischen Jagdtrieb findet er schliesslich eine Fährte, die ihn schier in den Wahnsinn treibt. Er überlegt, ob es klug wäre ihr zu folgen doch er hat keine Wahl. Seine Neugierde und sein Verlangen lassen ihn nur in eine Richtung gehen, nach vorne.

Er küsst ihren Nacken, der einen so lieblichen Duft ausstrahlt. Keine Chemie der Welt wäre in der Lage etwas wohlriechenderes zu erschaffen als das, was Mutter Natur der Frau gegeben hat, um den typischen Mann zu diesen zärtlichen Küssen und wilden Bissen zu verleiten.
Dieser verführerische Duft führt ihn letzten Endes an den Punkt, an dem der Stein ins Rollen gerät.

Das wahre Abenteuer beginnt.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.






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Und jedes Mal, wenn der typische Mann an sein Abenteuer zurückdenkt, rast sein neugieriges Herz wie beim ersten Betreten dieses einst so unbekannten Landes.
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