Herzschlag
Schon vor längerer Zeit ist mir aufgefallen, dass das Leben einer Achterbahnfahrt gleicht. Es gibt Hochs und Tiefs in ständigem Wechsel. Je höher man aufsteigt desto tiefer fällt man anschliessend wieder. Mal geht es einem super und wenige Tage später ist man unergründlich depressiv.
Eine weitere Metapher wäre das Bild eines Herzschlagmessers.
Solange man lebt und das Herz schlägt, gibt es Höhen und Tiefen auf der Anzeige. Wenn das Herz aufhört zu schlagen und man stirbt sieht man nurnoch eine gerade Linie.
Schlägt das Herz schneller, wenn sich Hochs und Tiefs schneller abwechseln?
Lebt man noch, wenn es im Leben keine Höhen und Tiefen mehr gibt?
a-saite am 14. September 11
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Gratifikationskrise
Ein Wort, von dem die meisten noch nie gehört haben. Eine Krise, die die meisten sicher schonmal erlebt haben.
Die Gratifikationskrise beschreibt einen emotional kritischen Zustand, hervorgerufen durch starke Verausgabung bei ausbleibender Entlohnung.
Überwiegend auf die Arbeitswelt der unteren sozialen Schichten angewandt lässt sich dieses von Johannes Siegrist aufgestellte Modell auch auf die meisten ähnlichen Situationen übertragen. Beispielsweise den Spitzenschüler, dessen überdurchschnittlich gute Noten schon zum Standard für die Eltern gehören, weshalb er für gute Noten zwar kein Lob, für Ausrutscher allerdings Tadel kassiert oder das junge Mädchen, dass für ihren Herz-Buben ihren klaren Verstand aufgibt aber keinen Erfolg hat, weil sie ihm einfach nichts bedeutet.
Nährboden für die Gratifikationskrise ist strategische oder emotionale Abhängigkeit vom Beruf oder Personen aus der Familie oder dem Freundeskreis. So sind alleinerziehende Mütter am häufigsten von der Gratifikationskrise meist in Kombination mit Isolation von der Gesellschaft und den damit verbundenen psychischen Problemen betroffen, da sie für ihre meist aufopfernden Leistungen weder von der Gesellschaft, noch von ihren eigenen Kindern genügend honoriert werden.
So sehen viele in der Gratifikationskrise ein Erklärungsmodell für das Frusttrinken und Stressrauchen bei finanziellen Schwierigkeiten, zu geringem Selbstwertgefühl oder Depressionen.
Hey, willste auch mal zieh'n?
a-saite am 16. Juli 11
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Glühende Wärme
Um mich herum herrschte schon reges philosophisches Treiben. Jeder war auf seiner ganz persönlichen Entdeckungsreise. Nur bei mir wollte sich keine Abenteuerlust einstellen bis ich anfing mit meinem alten Freund, dem Feuer, zu spielen.
Das Feuer hatte schon immer eine faszinierende, inspirierende Wirkung auf den Menschen. Einerseits Wärme und Licht spendend, andererseits tödlich und verheerend.
Ich entschied mich ein wenig Räucherwerk zu entzünden, um dem Rauch dabei zuzusehen, wie er um meine Finger gleitet, und beim entzünden der Räucherkohle fing die Magie schliesslich an.
Die faszinierende Wirkung der Funken, die sich in diesem kleinen, schwarzen Energiebündel entzündeten, ließ mich schliesslich in fantasievollere Gedankenwelten abdriften.
Ich sah zu, wie die Kohle funkte, zu glühen begann, spürte ihre Hitze an meinen Händen und in meinem Gesicht und mich überkam dieser eine Gedanke...
Mit dem entzünden dieser Kohle habe ich ihr Leben begonnen, welches so lange andauern wird, bis sie keine Energie mehr hat zu brennen. Genau wie in dem Klumpen Weihrauch-Harz oder der Zigarette, die ich anschliessend zum brennen brachte, wurde Energie entfesselt, die vorher in der Kohle schlummerte.
Ich fühlte mich schuldig, die Kohle, das Harz, die Zigarette dazu gezwungen zu haben zu brennen und anschliessend zu sterben, wenn alle Energie verbraucht ist. Zu sowas Grausamen wäre auch nur ein Mensch in der Lage.
Plötzlich ergab alles einen Sinn. Die Welt besteht nur aus Energie, die aber nie verloren geht. Gegenstände wie die Kohle oder die Zigarette haben Energie gespeichert, die während der Gegenstände Lebensdauer entflieht und in andere Richtungen strömt.
Wir Menschen dagegen sind Knotenpunkte an denen viele verschiedene Energien aufeinandertreffen und miteinander reagieren.
Sind wir wütend, glücklich oder depressiv liegt das nur an den verschiedenen Energien, die uns temporär durchfliessen.
Mir schien nun so klar, wie das Universum funktioniert, doch das stimmte mich nur kurzfristig glücklich, denn ich wusste nicht, was ich mit diesem Wissen jetzt anfangen sollte, was ich tun sollte in diesem ziellosen System.
Ebenfalls peinigte mich die vergebliche Suche nach einem Grund wieso das Universum denn genau so funktionieren sollte, nach welchen Gesetzen sich dieses System richtet.
Glücklicherweise konnte ich nur eine gefühlt kurze Zeit darüber nachdenken bis mich schliesslich der helle, klare Sternenhimmel in all seiner Pracht überwältigte.
Ich kann mich noch gut an all die schönen Gedankengänge und Emotionen erinnern, die ich in dieser Nacht verfolgte und spürte, doch in naher Zukunft werde ich meinen Körper wohl keinem weiteren Psilocybin-Rausch unterziehen.
a-saite am 11. Juli 11
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