Gratifikationskrise
Ein Wort, von dem die meisten noch nie gehört haben. Eine Krise, die die meisten sicher schonmal erlebt haben.

Die Gratifikationskrise beschreibt einen emotional kritischen Zustand, hervorgerufen durch starke Verausgabung bei ausbleibender Entlohnung.

Überwiegend auf die Arbeitswelt der unteren sozialen Schichten angewandt lässt sich dieses von Johannes Siegrist aufgestellte Modell auch auf die meisten ähnlichen Situationen übertragen. Beispielsweise den Spitzenschüler, dessen überdurchschnittlich gute Noten schon zum Standard für die Eltern gehören, weshalb er für gute Noten zwar kein Lob, für Ausrutscher allerdings Tadel kassiert oder das junge Mädchen, dass für ihren Herz-Buben ihren klaren Verstand aufgibt aber keinen Erfolg hat, weil sie ihm einfach nichts bedeutet.

Nährboden für die Gratifikationskrise ist strategische oder emotionale Abhängigkeit vom Beruf oder Personen aus der Familie oder dem Freundeskreis. So sind alleinerziehende Mütter am häufigsten von der Gratifikationskrise meist in Kombination mit Isolation von der Gesellschaft und den damit verbundenen psychischen Problemen betroffen, da sie für ihre meist aufopfernden Leistungen weder von der Gesellschaft, noch von ihren eigenen Kindern genügend honoriert werden.

So sehen viele in der Gratifikationskrise ein Erklärungsmodell für das Frusttrinken und Stressrauchen bei finanziellen Schwierigkeiten, zu geringem Selbstwertgefühl oder Depressionen.

Hey, willste auch mal zieh'n?